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Die große Indische Gottesanbeterin

Veröffentlicht am 5. Februar 2014, in Tierportraits.
Gottesanbeterin

Fotos von Timm Adam aus Terraristik Magazin

Die große Indische Gottesanbeterin im Terrarium ist in ihrer Haltung recht pflegeleicht und auch für Neueinsteiger geeignet. Dadurch, dass sie ein tagaktives Insekt ist, erfreut sich der Halter an ihr sehr. Durch ihr Aussehen und der einzigartigen Haltung ihrer Fangbeine, gehören Gottesanbeterinnen seit Jahrhunderten zu faszinierenden Insekten.

Im aktuellen Terraristik Magazin ab Seite 54 fanden wir diesen sehr interessanten Artikel von Timm Adam. Ihr wollt mehr über die große Indische Gottesanbeterin erfahren? Exklusiv für Euch haben wir hier einen Auszug des Artikels.

Hierodula membranacea

Hierodula membranacea entspricht dem typischen Aussehen der Gottesanbeterinnen, welches man in Mitteleuropa vor dem geistigen Auge hat, da hier die häufigste Art Mantis religiosa ist und grundsätzlich sehr ähnlich aussieht: recht groß, meist intensiv grün gefärbt, großer, dreieckiger Kopf und keine weiteren Körperanhänge oder extrem andersartig proportionierte Körperteile wie zum Beispiel ein sehr langes Bruststück.

Hierodula membranacea ist jedoch etwas kräftiger und gedrungener im Körperbau als unsere einheimische Mantis religiosa und die Weibchen werden manchmal zu etwa neun Zentimeter langen kleinen „Monstern“. Die Große Indische Gottesanbeterin weist das ganze Verhaltensspektrum einer Gottesanbeterin wie die typische Drohoder Schreckstellung auf. An manchen Stellen wird H. membranacea auch als „Indische Riesenmantis“ oder „Indische Riesengottesanbeterin“ bezeichnet. Dieser Name ist jedoch genauso wenig eindeutig wie alle anderen umgangssprachlichen Bezeichnungen, sondern eher noch verwirrender. Denn aus den Gattungen Hierodula, Rhombodera, Tenodera, Sphodromantis und einigen weiteren kommen sehr viele, sich stark ähnelnde Arten, die zwischen acht und neun Zentimeter Körperlänge erreichen. Deshalb sollte die Bezeichnung „Riesen-“ im Namen den Arten vorbehalten bleiben, die tatsächlich über zehn Zentimeter groß werden.

Große Indische Gottesanbeterin

Fotos von Timm Adam aus Terraristik Magazin

Sexualkannibalismus

Wenn ein nicht weiter an Insekten interessierter Mensch etwas über Gottesanbeterinnen weiß, dann ist das meist folgendes:

„Die fressen doch den Männchen den Kopf ab bei der Paarung?“

Dies kommt ab und zu und bei manchen Arten vor. Die große Bekanntheit dieses für uns spektakulären Verhaltens liegt wohl an der Beschreibung durch Jean-Henri Casimir Fabre (1823-1915), einem bekannten französischen Insektenkundler, dessen Beobachtungen über 100 Jahre lang als direkte Vorlage für Geschichten über Insekten in populärwissenschaftlichen, aber auch wissenschaftlichen Veröffentlichungen herhalten mussten. Sicherlich weil seine Beschreibungen der Gottesanbeterin für uns Menschen schön geheimnisvoll und gruselig waren, wurden sie ziemlich unkritisch immer weiter gegeben und abgeschrieben. Fakt ist aber dass der Sexualkannibalismus innerhalb des Artenspektrums bei Gottesanbeterinnen mit etwa 2.300 bis heute beschrieben Arten eher die Ausnahme als die Regel ist. Konkret kommt es bei H. membranacea vor allem bei älteren Männchen und hungrigen Weibchen ab und zu vor, dass das Weibchen das Männchen vor, während oder nach des Paarungsvorgangs ergreift und teilweise oder ganz frisst. Dann stellt das Männchen die ersten Eiweiße zur Bildung der Eier im Körper des Weibchens zur Verfügung und trägt somit direkt zur Erhaltung seines eigenen Erbgutes bei.

In den Fällen, in welchen das Männchen seinen Kopf oder Vorderkörper verliert, kann es die Paarung dennoch häufig zu Ende durchführen, da die notwendigen Organe zur Steuerung aller notwendigen gliedmaßen und beteiligten Organe im hinteren Teil des Körpers liegen. Dies ist für Menschen sicherlich der eigentlich „gruselige“ Aspekt; nüchtern betrachtet ist es jedoch lediglich ein weiteres faszinierendes Detail aus der Welt der wirbellosen Tiere. Und es erinnert uns daran, dass unnötige Vermenschlichungen eine unpassende Sicht der Dinge ergeben.

Ihr möchtet mehr über die große Indische Gottesanbeterin erfahren? In der aktuellen Ausgabe der Terraristik könnt Ihr ab Seite 54 den kompletten Beitrag lesen.

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Eine Antwort

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