header  
Facebook Twitter Gplus RSS
Home Tierportraits Serge Ackermann – „Respekt sollte man immer vor Vogelspinnen haben!“
formats

Serge Ackermann – „Respekt sollte man immer vor Vogelspinnen haben!“

Veröffentlicht am 11. November 2013, in Tierportraits.

IMG_1265Serge Ackermann gehört zu den echten Experten, wenn es um die Haltung von Vogelspinnen geht. Er selbst hat einen großen Bestand mit unterschiedlichen Arten und bietet einige auch zum Verkauf an. In unserem Blog berichtet er über seine Erfahrungen im Umgang mit Vogelspinnen.

Die Vogelspinne

Viele werden sich die Frage stellen, wie man so ein Tier in einem Terrarium als Haustier halten kann. Aber wenn man sich etwas genauer mit dem Thema auseinandersetzt, wird man schnell feststellen, dass Vogelspinnen überaus interessant sind,
es gibt viele farbige und schöne Arten die ihren Lebensraum in tropische bis subtropische Klimazonen besitzen. Sie suchen Schutz in Erdbauten, Vegetationen oder Bäumen in denen sie die Wände mit Spinnenseide umhüllen und so auf ihre Beute lauern. Je nach Gattung kann ein Weibchen ein Alter von 25 Jahren erreichen, eine Körpergröße bis 10 cm und eine Spannweite von 28 cm. Ein Bock hingegen wird nur ca. 8 Jahre alt und kann wesentlich kleiner werden. Vogelspinnen sind allgemein Einzelgänger und vertragen sich nur während der Verpaarungszeit mit Artgenossen.

Gefahren

Viele Mythen ranken sich um die Vogelspinnen. Wenn man sich mit den Thema genauer beschäftigt, wird man feststellen, welche Unwahrheiten sich dahinter verbergen. Vogelspinnen sind giftig, allerdings nur für die ihre Nahrungsquelle (Heimchen, Grillen). Das Gift der Vogelspinne ist etwa mit dem einer Wespe zu vergleichen, es besteht also bei weitem keine Lebensgefahr.
Menschen die allerdings allergisch gegen Insektengifte sind, sollten vorsichtig sein. Manche Spinnen haben auch noch andere Verteidigungsarten als durch den „Biss“. Einige Arten sind „Bombardierspinnen“, sie besitzen feine Brennhaare am Hinterleib, die sie bei einer Bedrohung abstreifen. Diese Haare können in die Augen gelangen, das sehr unangenehm sein kann, bei Kontakt mit der Haut kann es zu Juckreiz kommen, wie mit einer Brennnessel. Auch hier sollten Allergiker besonders achtsam sein. Die meisten Spinnen jedoch ergreifen die Flucht oder drohen bevor sie wirklich bombardieren oder zubeissen. Vogelspinnen sind nicht bedrohlich für den Menschen – aber Respekt  sollte man nie verlieren!

Das Vogelspinnenterrarium

IMG_1224Die Vogelspinnen sind Terrarientiere, deren Haltung einigermaßen leicht und unkompliziert zu handhaben ist. Für das Einrichten der meisten Bodenbewohner genügt ein Glasterrarium in den Maßen 30x20x20cm (Länge x Breite x Höhe) die mit Lüftungsflächen im Deckel und im unteren Vorderteil versehen sind.

 

 

Der Terrariumboden wird mit einem Humussubstrat gefüllt (Bitte keine gedüngte Blumenerde verwenden!) und man richtet das Becken nach den verschiedenen Gattungen und nach eigener Vorstellung mit passenden Terrarium Zubehör ein.

IMG_0931Jede Vogelspinne braucht Rückziehmöglichkeiten in Form von gewölbtem Kork, Höhlen, Blätter, Moos usw. Im Fachhandel findet man eine reichliche Auswahl an geeigneten Einrichtungsgegenständen.
Ein Wassernapf und das regelmäßige einspritzen der Einrichtung mit Wasser darf im Terrarium nicht fehlen. Dies dient zur Regulierung der Feuchtigkeit so dass die Spinne nicht austrocknet.
Eine Terrariumbeleuchtung kann, muss aber nicht sein. Das Vogelspinnen-Terrarium sollte niemals in die Sonne gestellt werden, Tageslicht reicht völlig aus.

Acanthoscurria Geniculata

Die Acanthoscurria Geniculata kommt aus den subtropischen und tropischen Wäldern Brasiliens. Sie lebt dort, wie viele andere Vogelspinnen, in eher verlassenen Vegetationen.
Sie weist eine dunkelbraune bis schwarze Grundfärbung mit länglichen, leicht rötlichen Haaren auf dem Abdomen auf. Die Beine sind gebändert, in einem cremefarbenen Weiß. Mit bis zu 9cm Körperlänge, gehört sie zu den größeren Vogelspinnen. Durch ihren großen Körper, mit relativ kurzen, dicken Beinen hat sie ein imposantes Aussehen.

Die Geniculata wird als Bombardierspinne bezeichnet. Dies ist jedoch nicht als aggressives Verhalten zu betrachten, sondern liegt im Wesen dieser Spinne. Beim Füttern oder Säubern des Terrariums reagiert diese Spinne eher schreckhaft. Wird sie länger gestört, bombardiert Sie zuerst mal als Warnung. Erst danach, wenn keine Fluchtmöglichkeit besteht, geht sie in den Angriff über. Sie ist eine sehr nervöse und ängstliche Spinne die schnell zur Verteidigung ihr Revier beschützt. Sie spinnt ihren Unterschlupf am Eingang ein, so dass jede Bewegung in der Nähe wahrgenommen wird.

Das Verhalten meiner Acanthoscurria Geniculata (08.09.2008 ) kann ich teilweise bestätigen, da Ihr Wesen bei jeder Häutung anders ist, mal nervös und dann wieder friedlich. Ihr Fressverhalten hingegen ist fasst nicht zu stillen.

Ihr Erscheinungsbild mit einer Körpergröße bis 9 cm sollte in keiner Sammlung fehlen.Acanthoscurria Geniculata

Weitere Links

Kommentare deaktiviert für Serge Ackermann – „Respekt sollte man immer vor Vogelspinnen haben!“.