Für viele Terrarianer ist das der Traumberuf: Arbeiten als Herpetologe. Auf diese Art würde man sein liebstes Hobby zum Beruf machen. Doch wie sieht genau das Berufsfeld aus? Was macht ein Herpetologe während eines Arbeitstags? Befasst sich die Herpetologie nur mit der Beobachtung von Reptilien und Amphibien im Terrarium und in freier Natur? Der Terrarium-Discounter hat sich den Beruf „Herpetologe“ genauer angeschaut und zeigt Euch, wie vielfältig dieses Arbeitsfeld tatsächlich ist.
Was bezeichnet man als Herpetologie? – Die Lehre der Amphibien und Reptilien kurz erklärt
Um zu verstehen, womit sich ein Herpetologe in seinem Arbeitsalltag befasst, ist es wichtig, die Wissenschaft zu verstehen. Unter dem Begriff Herpetologie versteht man die „Lehre von den kriechenden Tieren“. Darunter werden sowohl Reptilien als auch Amphibien gezählt. Abgeleitet wurde der Begriff vom griechischen Wort herpeton = „kriechendes Tier“. Der bekannte Herpetologe Carl Nilsson Linnaeus fasste sowohl Amphibien als auch Reptilien unter die Klasse der Herpen und das blieb bis heute so. Unter der Herpetologie ist keine selbstständige Wissenschaft als solches zu verstehen. Es handelt sich bei diesem Forschungsfeld viel mehr um eine Unterkategorie der Zoologie, welche sich auf die Forschung und Erforschung dieser Tierart spezialisiert. Forschungsgegenstände sind aber trotz alledem sehr breit gefächert. Von Körperbau (Morphologie) und Entwicklungs- und Vererbungsmechanismen (Embryologie & Genetik), bis hin zur typischen Klassifizierung, Verbreitung und Verwandtschaftsbeziehung (Taxonomie, Faunistik & Phylogenie) zu anderen Reptilien und Amphibien. Einer der wichtigsten und auch allgemein am bekanntesten Forschungszweige ist aber die Beziehung zwischen Herpen, dem Menschen und das globale Ökosystem. Zum einen sind die abgesonderten Gifte dieser Tiere von großem Interessen für die medizinische und pharmazeutische Forschung. Aus ihnen werden oftmals Bestandteile lebensrettender Medikamente und Therapien. Zum anderen sind Reptilien und Amphibien ein verlässlicher Bioindikator. Herpetologen versuchen über die genaue Beobachtung der Populationsgrößen und der Lebensbedingungen Rückschlüsse auf Veränderungen des globalen Ökosystems zu ziehen. Das Ergebnis solche Beobachtungen und Datensammlungen sind oftmals herpetologische Kartierungen, die ein wichtiges Instrument für den Natur- und Artenschutz sind.
So sieht die Arbeit eines Herpetologen aus
Wer jetzt meint, ein Herpetologe arbeitet entweder nur im Labor oder nur in der freien Natur, der irrt sich. Ein Herpetologe ist primär ein Biologe, der sich auch eine bestimmte Klasse spezialisiert hat. Dadurch überschneiden sich die Einsatzbereiche stark. Neben der Feld- und Laborforschung, hat ein Herpetologe auch viele weitere Möglichkeiten. Ob im Zoo, im Museum, in der akademischen Lehre oder im staatlichen Dienst: Ein Herpetologe hat sehr oft die freie Wahl. Einige Herpetologen haben häufig auch ihre eigene Nachzucht, welche zu Forschungszwecken dient. Die Voraussetzung aber, um diesen Tätigkeiten nachzugehen, ist ein Biologie Studium. Das sah früher noch anders aus. Man konnte mit selbst angeeigneten Kenntnissen diesen Tätigkeitsfeldern folgen, ohne eine spezifische Ausbildung auf dem Gebiet vorweisen zu müssen. Besonders Feldforschungen waren unter diesen „Laien“ sehr beliebt. In der heutigen akademischen Welt aber, wird für Forschungsarbeiten auch ein akademischer Titel verlangt um vom Hobby-Herpetologen zum anerkannten Reptilien- und Amphibien-Forscher zu werden.
Beliebte Terrarien-Bewohner und ihre „Entdecker“
Wir haben eine kleine Auswahl an Herpetologen für Euch, ohne deren Arbeit und Entdeckergeist Euer Terrarium vermutlich leer wäre.
Ernst Ahl (*1. September 1898 † 1943): deutscher Zoologe und Herpetologe. Klassiefizierte und benannte 1926 die Gattung der Bartagame, auch Pogona genannt.
Carl Nilsson Linnaeus (*23. Mai 1707 † 10. Januar 1778): schwedischer Naturforscher, welcher mit seiner Arbeit die botanische und zoologische Welt maßgeblich prägte. Klassifizierte und benannte die Gattung der Kornnatter, auch Pantherophis guttatus genannt.
George Shaw (*10. Dezember 1751 † 22. Juli 1813): britischer Botaniker und Zoologe, der sich vor allem mit der Tier- und Pflanzenwelt Australiens beschäftigte. Klassifizierte und benannte die Art des Königspythons, auch Python regius genannt.
Edward Blyth (*23. Dezember 1810 † 27. Dezember 1873): englischer Zoologe und Ornitologe. Klassifizierte und benannte die Art des Leopardgeckos, auch Eublepharis macularius genannt.
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